ROCKY DUTSCHKE ’68
Ein Hörspiel von Christoph Schlingensief
Produktion: WDR 1997/50 Minuten

68er-Treffen im Hörspielstudio: „Live geschaltet aus drei Studios“ hören wir zwölf Redakteure, ausgewählt in einem Preisausschreiben: Wolf Biermann, Margret Kleinert, die Redakteurin für „Gedenken ohne Schmerzen“, schließlich sogar Heiner Müller. „Das Essen kommt von der Pizzeria Antonia.“ Man spricht über Hobbys, Arbeit – und Rudi Dutschke.

Auftakt zum Generalangriff auf die Generation der 68er. Ein Aufstand gegen die ewig richtig Gerechten und politisch Korrekten. Hier stürzen nicht nur Dutschke und seine Klassenkameraden vom Sockel. In einer furiosen Collage zertrümmert Christoph Schlingensief Bilder und Formeln einer Überständigen Epoche; er zerstört die Illusion von „Verarbeitung“ von Geschichte in monströsen Mischungen und emotionsgeladenen Improvisationen.

Rudi Dutschke geht in diesem Hörspiel nochmal auf die große Reise nach West-Berlin; er stürmt die Kaufhäuser und verfängt sich in den ideologischen Schlingen des Kapitalismus. Währenddessen lassen es sich die zwölf Redakteure im Studio gut gehen, Wolf Biermann steppt, und Heiner Müller offenbart im Interview Details Über Lustgewinn und sein „inneres Säuern“. Am Ende liegt Margret Kleinert tot in Studio 3. Es riecht nach Gas.

„Rocky Dutschke ’68“ wurde 1997 mit dem „Prix Futura“ ausgezeichnet.

 

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